Das Fitzroy Sturmglas – 1. Auswertung

Flattr this!

Seit 2003 betreibe ich eine Wetterstation mit Computeranschluß und Internetseite.

Ein Sturmglas habe ich zusätzlich seit 2004 unter Beobachtung. Seit Beginn diesen Jahres habe ich auch eine Skala angebaut, so daß sich die Höhe des Kristalles messen läßt. Aufgezeichnet wird aller 6 Stunden. (0, 6, 12, 18 Uhr) Jetzt habe ich von allen Tagen seit Mitte Januar die Temperatur direkt neben dem Sturmglas und die Höhe des Kristalles gemessen. Diese Angabe ist allerdings etwas schwierig, da manchmal die Kristallhöhe konstant bleibt, aber der ganze Kristall ausdünnt. Manchmal wächst auch ein Kristall von oben entgegen. Dieses Maß ist jetzt nicht mit in die Messung eingegangen.

Es ist ebenfalls interessant, einen Film aus den einzelnen Bildern zu erstellen, was ich evtl noch einmal machen werde.

Ich hänge hier eine Grafik mit den entsprechenden Werten an. Die dunkle Linie entspricht der Temperatur, die helle Linie der Höhe des Kristalles in cm.

Was ist zu erkennen? In manchen Teilen ist die Kristallhöhe umgekehrt proportional zur Höhe der Temperatur. Zu manchen Zeiten jedoch ist bewegt sich die Kristallänge unabhängig von der Temperatur. Zum besseren Vergleich habe ich noch die blaue Linie eingetragen. Dort wird die Länge des Kristalles von einem Bezugswert 18 abgezogen, um die Kurve zu spiegeln uns so besser vergleichen zu können mit entsprechenden Temperaturtrends.

Kristallänge des Fitzroysturmglases
Eine ausführliche Diskussion zum Thema findet sich im Wetterstationsforum, aus dem auch dieser Text stammt.

Andreas

5 Gedanken zu „Das Fitzroy Sturmglas – 1. Auswertung

  1. Hallo,

    ich habe ein Sturmglas nachgebaut, und siehe da – es funktioniert!!! Es hat sogar nahezu die gleichen Wachstumsausschläge der Kristalle wie das online gezeigte. Da meines aber im Vogtland steht, müssten wir fast das gleiche Wetter haben.
    Nun ja, fast.
    Ist aber schon faszinierend, wie die Kristalle auf mysteriöse Art und Weise wachsen und wieder verschwinden, und das auch noch in Abhängigkeit vom Wetter. Einfach suuuuper!

    Viele Grüße aus dem Vogtland

    Jens

  2. Schön, wenn das mit dem Nachbau geklappt hat. Ich hatte schon Kontakt zu Personen, bei denen es nicht funktioniert hat.

    Bei den Variationen ist aber leider gut erkennbar, daß ein Teil der Kristallbildung von der Umgebungstemperatur abhängt und nicht so sehr von der Wetterstrahlung.

    Andreas

  3. Hallo Andreas,

    vielen Dank für Deine genaue und hochinteressante Versuchsreihe. Großes Lob!

    Wenn ich mir Deine Aufzeichnungen so anschaue, handelt es sich hier um eine alternative Meßmethode für die Temperatur. Wobei die Trägheit der Flüssigkeit natürlich die Schwankungen etwas glättet.

    In meinen Augen genügen Deine Untersuchungen vollständig als wissenschaftliche Darlegung. Hoffentlich war diese ernüchternde Erkenntnis nicht der Grund warum Fitzroy sich 1865 die Kugel gab.

    Ich würde vorschlagen, die Meßergebniss mal bei Wikipedia als Zusatzinformation einzustellen, um zuküftig Klarheit zu schaffen.

    Viele Grüße,
    Helge Stenzel
    http://www.hsinform.de

  4. Hallo Andreas,

    ich muß mich doch noch einmal korrigieren: Mein Vater bakam das Sturmglas zum Geburtstag von uns Kindern geschenkt. Dort steht es nun im Wohnzimmer, wo immer die gleiche Temperatur herrscht. Die Kristaller verändern sich aber dennoch.

    Es bleibt also spannend!

    🙂
    Viel Freude beim weiterforschen. Deine neuseten Ergebnisse würden mich interessieren.

    Vielen Dank!

    Gruß,
    Helge Stenzel

  5. Ich würde mich über die Möglichkeit des Erhalts einer längeren Zeitreihe von Photoaufzeichnungen vom Fitz Roy Sturmglas sehr freuen, weil wir gerade dabei sind in Villach – Österreich – eine tägliche Beobachtung durchzuführen und mit dem Wetterverlauf der nachfolgenden 24 Stunden in Vergleich zu setzen.
    Vielen Dank im voraus.
    Martin

Kommentare sind geschlossen.