Wie gefrorene Seifenblasen gelingen.

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Bei der aktuellen Kältewelle, von den Medien auch propagandistisch Russenpeitsche genannt, tauchen wieder vermehrt Fotos und Videos von gefrorenen Seifenblasen auf. Im letzten Winter habe ich mit einer Mischung aus Spülmittel und Wasser experimentiert, um die perfekte Seifenblase zu bauen. Das hat auch funktioniert, aber ich mußte etwas an der Mischung herumschrauben. Grund genug für mich, noch einmal mit normaler Seifenblasenflüssigkeit zu experimentieren.

In diesem Jahre kündigten sich Temperaturen von -15 Grad und kälter an. Kalt genug, um es erneut zu probieren.

Gefrorene Seifenblase bie -15,5 Grad

Gefrorene Seifenblase bie -15,5 Grad

Diesmal habe ich herkömmliche billige Seifenflüssigkeit genommen und es geht.

Was Du brauchst:

  • Seifenblasenflüssigkeit
  • Strohhalm
  • Kalte Unterlage

Man kann Seifenblasen erschaffen, die am Strohhalm hängen bleiben. Das kann auch gelingen, ist aber schwierig zu fotografieren und evtl zu unruhig. Deshalb bin ich übergegangen, es auf meinem Balkontisch zu probieren.

Dort habe ich versucht, auf einem Teller Seifenblasen zu machen, da das bei normalen Temperaturen immer recht gut geht. Bei der Kälte hat es nicht funktioniert. Wahrscheinlich lag das Problem darin, daß ich den Teller von drinnen raus gebracht habe und er noch warm war.

Also habe ich noch etwas auf dem Tisch direkt experimentiert. Ich habe einen Balkontisch, dessen Oberfläche rauh und angewittert ist. Darauf hielten die Blasen erstaunlich gut. Wenn Du ein paar Tropfen Flüssigkeit aus dem Strohhalm auf den Tisch tropfen lässt, hast Du eine gute Basis, auf der die Seifenblase gleiten kann.

Die nächste Erkenntniss ist, daß bei großen Blasen keine schönen Kristalle entstehen. Es kommt mir so vor, als sei dort die Hülle zu dünn. Bessere Kristalle entstehen bei kleinen Blasen von ca. 3-4cm Durchmesser.

Möglicherweise spielen hier die Forschungen zu dem vierten Aggregatzustand des Wassers von Dr. Gerald Pollack eine Rolle. Dieser könnte sich einstellen, wenn die Seifenhaut eine besondere Dicke unterschreitet. Pollack Forschungen gehen davon aus, daß Wasser nicht direkt vom flüssigen Zustand in den gefrorenen Zustand übergeht, sondern zwangsläufig die vierte Phase durchwandert.

In seinem Buch „Wasser – viel mehr als H2O“ gibt es mehr zu erfahren über die Arbeit von Gerald Pollack.

Hier also meine Ergebnisse:

  • Blasen ca. 3-4 cm Durchmesser
  • Auf Untergrund besser, als in der Luft.

Hier noch die Videotipps:

  • Makroobjektiv verwenden
  • Große Schärfentiefe verwenden.
  • Nach Möglichkeit vorher zur Kamera zugewandte Seite der Seifenblase scharf stellen.